
- 12. Februar 2022
- Karriere, Unternehmen
Frauenpower bei INDAT
Mächtig stolz sind INDAT Geschäftsführer Gerhard Eberl und Leiter des Sondermaschinenbaus Wolfgang Rosenbaum auf den neuen Lehrling Manuela Kager. Die junge Frau bereichert seit kurzem das INDAT Team und hat sich vom steinigen Weg für Frauen in der Technik nicht abhalten lassen ihren Traumberuf zu erlernen.
Wieso hast du dich für eine Mechatroniker-Automatisierungstechnik Lehre entschieden?
Manuela: Als Tochter eines KFZ-Technikers und einer Goldschmiedin habe ich von klein auf neben Puppen auch mit Wagenhebern, Schraubenschlüssel und Zahnriemen in der Werkstatt meines Vaters gespielt. Ich war immer schon fasziniert von Technik. Nach einem kurzen Abstecher in die Welt der Physik, habe ich nach drei Semestern Studium erkannt, dass ich mich mit ungreifbaren, theoretischen Konzepten nicht identifizieren kann. Ich will die Theorie in die Praxis umsetzen, Lösungen finden und Dinge verbessern. Die Automatisierungstechnik schien mir genau das zu bieten. Ich war überzeugt in diesem Bereich meine Stärken und Interessen einsetzen zu können.
Mit 21 Jahren und dieser Vorbildung war es sicher einfach eine Lehrstelle zu finden.
Manuela: Leider nein. Der Großteil gab mir nicht einmal die Chance mich vorzustellen. Um Zahlen sprechen zu lassen: 43 Bewerbungen, 5 direkte Absagen und 1 Einladung zum Bewerbungsgespräch. 37 Unternehmen haben sich nicht einmal die Mühe gemacht auf meine Bewerbung zu antworten.
Wie bist du dann trotzdem zu einer Lehrstelle gekommen?
Manuela: Es stand für mich nicht zur Debatte aufzugeben. Im ersten Schritt hab ich meinen Radius erweitert und als auch das nicht erfolgsbringend war, habe ich nach neuen Wegen in die Technik gesucht. Ich war bereit meine Erfahrungen als Hilfsarbeiterin zu sammeln und mir so ein Sprungbrett zu verschaffen. Ich lasse mich nicht auf das Bild der zierlichen Frau mit gescheitertem Studium reduzieren, denn ich habe keine Angst davor mir die Finger schmutzig zu machen. Außerdem kann ich besser mit Bohrern, Schraubenziehern und anderen Werkzeugen umgehen als so mancher Mann.
Wie ist Manuela dann zur INDAT gekommen?
Wolfgang: Manuela hat sich für eine Hilfsarbeitsstelle beworben und kam zum Schnuppern zu uns. Nach einem kurzen Rundgang durch den Sondermaschinenbau war uns klar, was für ein Potential in ihr steckt. Ihre Begeisterung für den Technikbereich, ihr ehrliches Interesse und ihr Wille zu Lernen, haben uns überzeugt. Statt dem Hilfsarbeiterjob haben wir ihr eine Lehrstelle angeboten. Für uns ist das ein Jackpot und wir können nicht verstehen wie ihr bisher die Chance verwehrt wurde. Bei INDAT sind wir immer auf der Suche nach motivierten Menschen, unabhängig vom Geschlecht.
Frauen in der Technik, noch immer nicht angekommen?
Gerhard: Die Tendenz ist da, es gibt aber noch viel Luft nach oben. An Manuelas Erfahrungen, kann man die Hürden für Frauen in der Technik sehr gut erkennen. Das Problem sehe ich aber nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei der Gesellschaft. Es ist wichtig alte Denkmuster und Strukturen aufzubrechen. Es liegt in unser aller Verantwortung das Schubladendenken abzuschaffen. Wir dürfen den Karrierehorizont von Frauen nicht einschränken. Das beginnt schon in der Kindheit mit Verhalten, das wir als typisch Mädchen oder typisch Junge klassifizieren. Wenn wir da ansetzen und es zum Normalbild wird, dass Mädchen sich auch schmutzig machen, für Traktoren interessieren und lieber auf Bäume klettern als Barbie zu frisieren, dann setzen wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wir erleben es leider selten, dass junge Frauen sich überhaupt für einen Technikberuf interessieren. Das liegt glaube ich daran, dass er von klein auf gar nicht erst in Betracht gezogen wird. Das muss sich ändern, dann wird sich auch die Branche anpassen müssen.
Du bist jetzt seit 4 Monaten bei INDAT, wie geht es dir?
Manuela: Ich fühle mich angekommen. Die Aufgabenbereiche sind sehr spannend, jeden Tag warten neue Herausforderungen und das INDAT Team hat mich von Anfang an integriert. Hier werde ich als Frau nicht anders behandelt als meine männlichen Kollegen. Die Arbeit macht mir Spaß und ich bin mir heute sicherer denn je, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich freue mich auf das was mich in den nächsten Jahren im Sondermaschinenbau noch alles erwartet.
Wolfgang: Manuela ist sehr geschickt in dem was sie tut und fachlich wie auch menschlich eine echte Bereicherung für unser Team. Sie ist gerade in der Berufsschule und wir wissen nicht, wie wir ohne sie zurechtkommen sollen, das sagt glaube ich alles.